Welche Impfungen sind wichtig?

 

 

  • notwendige Impfungen: 

           Katzenschnupfen, Katzenseuche, 
 

  • sinnvoll bei Freigängern:

           Katzenleukämie, Tollwut
 

  • sinnvoll/nicht sinnvoll (von den Tierärzten umstritten): 

           FIP

 

 

Der wichtigste Impfstoff bei Katzen ist der sogenannte RCP-Impfstoff (Dreifachimpfung). Er richtet sich gegen das Rhinotracheitis- und Calicivirus (beides Erreger des Katzenschnupfens) sowie das Parvovirus (Erreger der Katzenseuche).

 

 

 

wann muss geimpft werden?

 

  

Grundimmunisierung

  • 8. Lebenswoche: RCP
  • 12. Lebenswoche: RCP, bei Freigängern zusätzlich Tollwut und Katzenleukämie
  • 16. Lebenswoche: RCP, ggf. Tollwut und Katzenleukämie (Diese Impfung ist nicht zwingend erforderlich, wird aber von den Tierärzten empfohlen, um eine ungenügende Antikörperbildung infolge eventuell noch vorhandener mütterlicher Antikörper im Blut der Katzenjungen auszugleichen)
  • 16. Lebensmonat: RCP, ggf. Tollwut und Katzenleukämie

 

 

Auffrischungsimpfung

Ab dem zweiten Lebensjahr wird der Impfschutz durch eine Auffrischungsimpfung aufrecht erhalten. Gegen Katzenschnupfen, Katzenseuche und Katzenleukämie wird jährlich, gegen Tollwut alle 2 bis 3 Jahre geimpft.

 

Am problematischsten ist die Impfung gegen Tollwut. Auch hier gibt es mittlerweile Impfstoffe mit längerem Impfintervall, allerdings werden diese durch nationale Einreisebestimmungen (insbesondere Großbrittanien, Schweiz und Skandinavien) nicht akzeptiert, so dass man mit einer jährlichen Auffrischung am sichersten geht.

 

 

 

 

was ist eigentlich ...

 

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist ein Krankheitskomplex, der durch verschiedene Erreger hervorgerufen wird, die einzeln oder in Kombination auftreten können. Der Name "Schnupfen" ist eine Verharmlosung, es handelt sich um eine schwere Infektionskrankheit. Als Viruserreger kommen Rhinotracheitis- und Calicivirus in Frage, gegen die die RCP-Impfung schützt. Als bakterielle Erreger kommen Chlamydophila felisBordetella bronchiseptica und Mycoplasma felis in Frage. Gegen ersteren gibt es einen Impfstoff, der allerdings nur die Symptomatik verringert. Diese Impfung muss jährlich wiederholt werden.

 

Das klinische Bild des Katzenschnupfens ist durch Fieber, Abgeschlagenheit sowie starkem Nasen- und Augenausfluss gekennzeichnet. Je nach Erreger können schwere Augenschäden, Geschwüre in der Maulhöhle und Lungenentzündungen dazu kommen.

 

 

Katzenseuche

Die Katzenseuche - auch Panleukopenie, Parvovirose, Katzenstaupe oder Katzenpest genannt - ist eine Viruserkrankung und besonders für junge Tiere im Alter von 3 bis 5 Monaten gefährlich. Die Infektion erfolgt durch Aufnahme virushaltigen Materials über Mund und Nase. Auch eine Infektion im Mutterleib ist möglich.

 

Die Erkrankung zeigt sich in Fieber, Abgeschlagenheit und meist blutigem Durchfall. Eine starke Abnahme der weißen Blutkörperchen (Panleukopenie) und damit einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus ist ebenfalls häufig. Die sind dann gegenüber anderen Infektionen besonders empfänglich.

 

 

Katzenleukämie

Die Katzenleukämie wird durch das Feline Leukosevirus (FeLV) verursacht. Sie ist eine Kontaktinfektion. Die Impfung gegen Katzenleukämie ist deshalb für Tiere, die Freigang haben, ein MussDie Infektion führt nur bei einem kleinen Teil der Tiere zu einer Erkrankung.

 

Die Katzenleukämie ist die häufigste Ursache für Lymphkrebs bei Katzen. Außerdem kann sie eine Blutarmut oder schwere Nierenschäden verursachen. Die Blutarmut führt zu einem vermehrten Auftreten anderer Infektionen, die Nierenentzündung führt zu einem tödlichen Nierenversagen.

 

 

Tollwut

Tollwut ist eine stets tödlich verlaufende Viruserkrankung, die auch für den Menschen und andere Tiere tödlich ist. Die Impfung gegen Tollwut ist deshalb für Tiere, die Freigang haben, ein Muss. Die Viren werden über den Speichel ausgeschieden und gelangen über Wunden (Biss), aber auch kleinste, fast unsichtbare Hautverletzungen in ihr Opfer.

 

 

 

Erkrankte Katzen zeigen Verhaltensänderungen. Sie können besonders aggressiv und bissig, aber auch plötzlich sehr anschmiegsam sein. Später stellen sich Lähmungen ein, die zu Schluckstörungen (starkes Speicheln, Schaum vor dem Maul), Heraushängen der Zunge führen und infolge Lähmung der Hinterbeine kommt es zum Festliegen.

 

 

FIP

Die FIP (Feline Infektiöse Peritonitis - ansteckende Bauchfellentzündung der Katzen) ist eine Viruserkrankung, die stets tödlich verläuft. Auslöser ist ein mutiertes Coronavirus. Das Coronavirus selbst ruft nur milde Durchfälle hervor und ist eigentlich harmlos. Viele Jungkatzen sind bereits mit diesem Virus infiziert, dann macht eine Impfung keinen Sinn mehr. Vor einer Impfung muss daher ein Antikörpertest auf eine eventuelle bereits stattgefundene Infektion erfolgen, aber auch dann verhindert die Impfung die Erkrankung nicht sicher. Viele Tierärzte empfehle diese Impfung daher nicht.

 

Das Problem der FIP ist, dass dieses eigentlich harmlose Coronavirus eine tickende Zeitbombe ist. Es kann - warum weiß man nicht - in eine tödliche Variante mutieren. Dann erkranken Tiere, zumeist im Alter zwischen 5 Monaten und 6 Jahren. Das klinische Bild ist sehr variabel und zeigt sich in immer wiederkehrenden Fieberschüben und Abmagerung. Bei der sogenannten "feuchten Form" kommt es zu Flüssigkeitsansammlungen in den Körperhöhlen, die "trockene Form" kann zu Augen-, Gehirn-, Blutschäden und Gelbsucht führen.

 

Eine FIP ist nicht heilbar und endet stets tödlich. Es können nur lebenserhaltende und lindernde Maßnahmen getroffen werden. Die Katze sollte zum Schutz anderer Tiere isoliert werden. Bei stark leidenden Tieren sollten sie sich mit dem Gedanken vertraut machen, das Tier durch Einschläferung zu erlösen.

 

 

Katzen-Aids

Katzen-Aids (Immundefizienzsyndrom der Katzen) ist eine Immunschwächekrankheit, die hauptsächlich durch Bisse übertragen wird. Sie ist vergleichbar mit der AIDS-Erkrankung bei Menschen, ist jedoch für Menschen nicht gefährlich. Gefährdet sind vor allem Kater, die unkastriert und Freigänger sind, da diese aufgrund ihres Revierverhaltens sehr oft Bisswunden davontragen. Eine Impfung ist derzeit noch nicht möglich, jedoch gibt es in den USA bereits einen Impfstoff.

 

Die Erkrankung beginnt mit einem kleinen Fieberschub und einer Lymphknotenschwellung. Dann scheint sie überstanden. Aber das Virus verrichtet zunächst unbemerkt sein tödliches Werk, allerdings schleichend. Das eigentlich tödliche Stadium tritt erst 7-9 Jahre nach der Infektion auf. Dabei können vielfältige Symptome auftreten, häufig sind vor allem zentralnervöse Erscheinungen, Verhaltensstörungen, chronische Entzündungen, Lymphknotenschwellungen.

 

Die einzige Möglichkeit der Vorsorge ist derzeit ein Test auf Antikörper 6 Wochen nach einer Beißerei. Dann kann eine Gabe von Abwehrstoffen (sogenannter Interferone) eventuell die Spätfolgen verhindern.